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Songs aus der Kammer

by Jörg Erb

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1.
Eins nach dem Anderen Eins nach dem anderen, nehmen und geben gut Ding hat Weile nur, wenn man es lässt eins nach dem anderen, so kommt's zum Leben wenn's dir gelingen mag, sei's dir ein Fest Eins nach dem andern kommt, und wenn’s auch geblieben will’s doch woanders hin, lässt dich zurück doch wo geht’s nach woanders hin, kann man da leichter lieben? eins nach dem andern geht, so geht’s auch zum Glück Wo immer ein Anfang war, da war auch ein Ende wo immer ein andrer war, da bist jetzt du mach deinem Herzen Luft, öffne die Hände was dir immer verschlossen blieb, das lass jetzt ruhig zu Eins nach dem anderen hat sich ergeben gut Ding hat Weile nur, keins hältst du fest eins nach dem andern, so geht das Leben wenn’s dir gelungen ist, sei's uns ein Fest Hier gibt es ein Video zum Song: https://youtu.be/n7qwaeK2Hu8
2.
Bald 04:40
Bald Bald, bald wird auch diese Nacht vorüber sein und du und ich, wir dürfen nochmal übrig sein komm, lass uns noch ein kleines Stückchen weiter gehen Kalt, so kalt der Wind auch um die Häuser pfiff so dick das Eis ins tiefste Wasser griff komm, lass uns weiter weitergehen Immer im Kreis herum, wenn uns der grade Weg misslingt dann lass uns lieber tanzen gehen und wenn uns dann der leichte Wiegeschritt gelingt dann wird's auch morgen weitergehen Tief, so tief die Sehnsucht und so hoch das Ziel so viel zu wenig und so viel zu viel komm, lass uns trotzdem immer weiter gehen Alt, so alt die Hoffnung und so neu der Weg so weit die Welt, wenn ich's mir richtig überleg komm, lass uns weiter, immer weiter weitergehen Immer im Kreis herum, wenn uns der grade Weg misslingt dann lass uns lieber tanzen gehen und wenn uns dann der leichte Wiegeschritt misslingt dann lass uns lieber bald nach Hause gehen komm, lass uns noch ein Stückchen weiter gehen komm, lass uns jetzt das letzte Stück nach Hause gehen
3.
Der Spatz in der Hand sei gelogen ich hörte ein Lachen vom Dach wir seien uns nicht mehr gewogen halb träumte ich, halb lag ich wach Sind also die Tauben geblieben? irgendwie waren die immer schon da einst trugen sie, was wir geschrieben und brachten von Weitem uns nah So kleine und kostbare Worte von Herzen zu Herzen ihr Flug heute sind sie von anderer Sorte wir haben von ihnen genug Ach, wie nah wär ich dir, wenn ich sähe wer wir sind, wer du bist, wenn ich’s dreh so fern sind wir uns aus der Nähe diese Ferne, die tut uns jetzt weh wie fern sind wir uns aus der Nähe diese Nähe, die tut uns jetzt weh
4.
Ewald 04:10
Ewald Der letzte Baum verliert die Blätter was rot und gelb, gar golden schien färbt braun Novemberstiefelwetter der Winter naht, Graugänse flieh'n Und die Erinnerung, die wird schon matter so kurz die Tage, lang die Nacht er stand dort immer bei dem Gatter er hat den Zaun so oft geflickt, jetzt hielt er Wacht Wer bist denn du, ich kenn dich gar nicht? wo willst du hin, wo kommst du her? wo wir uns trafen bei dem Dickicht trifft seinen wachen Blick heut niemand mehr Auch dieser Winter, der geht bestimmt noch einmal das Tor steht offen da am Wegesrand und zwischen Tür und Angel bei dem Zaunpfahl wächst still das Gras, wo jemand stand
5.
Herzgang 05:51
Herzgang Mein Herz, so voll vergessener trockener Tränen, pumpst viel Blut mein Herz, schlägst immer noch im eigenen Takt, schlägst dich so gut und plötzlich lieg ich Nacht für Nacht nur immer wach und taumle wie ein Blatt im Wind Mein Herz, so voll erstickter heißer Tränen kalter Wut mein Herz, suchst immer noch den Schritt mit mir, stehst noch nicht still und Nacht für Nacht liege ich wach und weiß nicht mehr wie's mit uns weitergehen will Mein Herz, so voll verkehrter Bilder, Augen, alle blind mein Herz, so voller Irr-, Ab- und Umwege, die ich find und Nacht für Nacht such ich den Schlüssel und das Schloss von dieser Tür, die schlägt im Wind Mein Herz, gehst mir so nah wie ich mir niemals kommen kann mein Herz, in dieser engen Stille halt ich jetzt den Atem an und Nacht für Nacht schlägt diese Tür zu jenem Raum in dem ich wachgelegen bin und Nacht für Nacht hör ich die Tür zu dem Versteck in dem ich eingeschlossen bin und irgendwann schließt sich die Tür zu dem Verlies in dem ich Mensch gewesen bin
6.
Hut & Mantel 04:19
Hut & Mantel Und wenn die Welt dir um die Ohren fliegt und wenn ein Freund dir seine Wahrheit lügt und wenn der Schein tatsächlich gar nicht trügt komm her, ich halte dich Und wenn du gar nichts mehr erwarten kannst und du den Bogen immer kürzer spannst und wenn du nackt auf fremden Tischen tanzt komm her, ich halt dich fest Lass mich dein Hut und auch dein Mantel sein wenn du mich brauchst, ich bin noch hier was du auch brauchst, es wird schon richtig sein ich will auch gar nichts sonst dafür Und wenn du Angst hast, deinen Mut zu spür'n und dich selbst ganz allein nachhaus zu führ'n um deinen alten Wunden nachzuspür'n dann lass mich bei dir sein Und wenn du wütend weinst und traurig bist du darfst ruhig heil- und haltlos schrei'n und bin ich auch nicht der, den du beweinst ich will doch bei dir sein Nimm deinen Hut, zieh deinen Mantel an wenn du mich brauchst, ich bin noch hier was du auch brauchst, es wird schon richtig sein wenn du mich brauchst, ich bin noch hier Hier gibt es das Video zum Song: https://youtu.be/s3U8h5dM6tM
7.
So schwer 05:23
So schwer Kommt ein Lied aus der Ferne, kommt ganz leise vom Meer so oft schon gesungen, fast hört's keiner mehr war für die mal geschrieben, die lang nicht mehr sind man konnte drauf pfeifen, jetzt singt's mir der Wind wie ein Seufzer, dies Lied, hab's gefunden so schwer, so schwer, so schwer war die Zeit du und ich wir sind hier, am Leben so dicht so schwer, so schwer war's für uns lange nicht War für Hans und für Anne, und für Aenne und Franz an der Wiege gesungen, gesummt auch beim Tanz war für Stefan, für Martin, für Gretel und die deren Namen vergessen, dieses Lied war für sie wie ein Seufzer am Abend, dafür war's gemacht für die Unbill des Lebens, gegen Angst in der Nacht du und ich wir sind hier, am Leben so dicht so schwer, so schwer war's für uns lange nicht Für den Oheim, die Schwester und den flüchtigen Gast auf dem Schiff nach Brasilien unterm brüchigen Mast voller Hunger nach Leben auf dem offenen Meer nur der Wind ist noch hier, das Schiff gibt's nicht mehr wie ein Seufzer, dies Lied, hab's gefunden so schwer, so schwer, so schwer war die Zeit du und ich wir sind hier, am Leben so dicht so schwer, so schwer, war's für uns lange nicht wie ein Seufzer, dies Lied, hab's gefunden so alt, so alt, fast hört's keiner mehr du und ich wir sind hier, am Leben so dicht so weit, so weit, so weit ist das Meer
8.
Zweig 07:01
Zweig Die Welt war im Werden und er war bereit er wagt sich ins Wort, die Welt war so weit wenn die Worte nicht wachsen, dann wechsle den Ort die Dinge, sie dauern doch überall fort Wie das Echo der Vielen in ihm so früh schon erklang als sei er die Stimme des Andern, der sein Lied in ihm sang du verzeihst dir so viel, wie er sich verzieh im Grunde zu wenig, am Ende doch nie Sie hat das Fenster geschlossen, sein Blick geht hinaus war da ein Schatten im Garten? Er will nicht mehr raus die Tür ist verriegelt, jetzt kommt keiner mehr der Hund ist gefüttert, sein Fressnapf ist leer Eine silberne Zange, eine Spange aus Gold all die restlichen Bücher, kommt, nehmt was ihr wollt von dem was geblieben, ist das meiste Papier aber jetzt ist alles geschrieben - und was nicht, das bleibt endlich hier Jetzt ist alles vergeben und alles bedacht all die Sterne, die Stunden, das Bett ist gemacht der letzte Brief aufgegeben, das Pulver bereit die Welt war von Gestern, und er ist soweit Nur ein Schritt aus dem Grau in die Schwärze vom Blau nur ein letzter Schritt und nichts geht mehr mit Zweig - denen ein Leben Zweig - die in keinem mehr sind Zweig - wo ist das Leben, wenn ich keines mehr, wirklich keines mehr, gar kein eigenes Leben mehr find? Zweig - denen ein Leben Zweig - die in keinem mehr sind Zweig - denen ein Leben, die in keinem mehr, wirklich keinem mehr, keinem eigenen Leben mehr sind

about

Was als Wardrobe Records (dank Doris Denke) im März 2020 startete - ich spielte die ersten Aufnahmen während des Corona-Lockdowns tatsächlich in den Kleiderschrank, um möglichst wenig reflektierende Raumgeräusche mit aufzunehmen -, wurde nach dem Umfunktionieren der Bücherkammer zum Aufnahmestudio schließlich zu Bookchamber Records.
Hier habe ich nun die neuen Songs, die ich von März bis September 2020 geschrieben und eingespielt habe, zu einem Album zusammengestellt. "Songs aus der Kammer" beschreibt also einerseits genau den Ort der Aufnahme, andererseits ist es auch eine Hommage an Leonard Cohens "Songs from a Room", eines der wichtigsten Alben für mich als Singer-Songwriter. Dieses Album bekam mein Vater zum Geburtstag, ich war neun Jahre alt. Und ich verstand kein Wort von dem, was dieser Mann dort sang, war aber überaus fasziniert von dem, was sich mir damals noch so ganz geheimnisvoll auftat - eine Welt, in der ich im Laufe der Jahrzehnte so heimisch wurde, dass es mir heute vorkommt, als hätte ich Song um Song statt Stein für Stein all die Zeit an meinem Zuhause gebaut.
Ihr seht, auch (m)eine Kammer kann sich bedeutend geräumiger anfühlen als die 7 Quadratmeter, die es bei nüchterner Betrachtung de facto sind.

credits

released September 2, 2020

Words & Music - Text & Musik: Jörg Erb-Dosch

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all rights reserved

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about

Jörg Erb Hamburg, Germany

Worte, Bilder Töne - ohne ging's nie, höchstens schief. * 1960 in Düsseldorf,
seit 2009 in Hamburg, dazwischen liegen viele Umzüge und nicht ganz so viele Berufe. Songs & Lieder sind mir irgendwann zu einer Art innerer Heimat geworden.

2006 CD „Zwölf“

2010 CD „Seltene Gäste – live“
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